1. Was ist Islam?
Islam ist keine neue Religion, sondern die gleiche Wahrheit, die Gott allen Völkern durch Seine Propheten offenbart hat. Für ein Fünftel der Weltbevölkerung ist der Islam sowohl eine Religion wie auch eine vollständige Lebensweise. Muslime folgen einer Religion des Friedens, der Barmherzigkeit und der Vergebung. Die Mehrheit von ihnen hat nichts mit den unerfreulichen Vorfällen zu tun, die mit ihrem Glauben in Verbindung gebracht werden.
2. Wer sind die Muslime?
Mehr als eine Milliarde Menschen aller Rassen, Nationalitäten und Kulturen über den ganzen Erdball – vom Süden der Philippinen bis nach Nigeria – sind in ihrem gemeinsamen Glauben verbunden. Etwa 18% leben in den arabischen Ländern; das zahlenmäßig größte islamische Land jedoch ist Indonesien;. Grosse Teile Asiens und der größte Teil Afrikas sind von Muslimen bewohnt. Bedeutende muslimische Minderheiten finden sich in der ehemaligen Sowjetunion, China, Nord- und Südamerika sowie Europa.
3. Woran glauben die Muslime?
Muslime glauben an den Einen, Einmaligen und Unvergleichlichen GOTT; an die von Ihm erschaffenen Engel; an die Propheten, durch die Seine Offenbarungen den Menschen übermittelt wurden; an den Tag des Jüngsten Gerichtes und an die persönliche Verantwortung für alle Handlungen; an GOTTES absolutes Wissen und Seine absolute Macht sowie an ein Leben nach dem Tode. Die Muslime glauben an eine Kette von Propheten, angefangen von Adam einschließlich Noah, Abraham, Ismael, Isaak, Jakob, Joseph, Hiob, Moses, Aaron, David, Salomon, Elias, Jonas, Johannes der Täufer und Jesus, Friede sei mit ihnen allen. GOTTES endgültige Botschaft an die Menschen, eine Bestätigung der ewigen Botschaft und eine Zusammenfassung alles Vorausgegangenen, wurde dem Propheten Muhammad (Friede sei mit ihm) durch den Erzengel Gabriel übermittelt.
4. Wie wird man Muslim?
Ganz einfach indem man sagt: „Es gibt keine Gottheit außer GOTT und Muhammad ist GOTTES Gesandter". Durch diese Erklärung bekennt der Gläubige seinen Glauben an alle Gesandten GOTTES und die Schriften, in denen Offenbarungen niedergelegt wurden.
5. Was bedeutet Islam?
Das arabische Wort „Islam" heißt ganz einfach „Unterwerfung" und leitet sich von der Wortwurzel „s-l-m", welche „Friede" bedeutet. Im religiösen Zusammenhang hat es die Bedeutung der vollen Unterwerfung unter den Willen GOTTES. „Mohammedaner" ist daher eine völlig falsche Bezeichnung, weil sie den Schluss nahe legt, die Muslime würden Muhammad (a.s.) und nicht GOTT allein anbeten. „Allah" ist der arabische Name GOTTES und wird sowohl von arabischen Muslimen wie auch Christen gebraucht.
6. Warum erscheint der Islam oftmals als merkwürdig?
In der modernen Welt erscheint der Islam oftmals als exotisch oder gar extrem. Vielleicht liegt es daran, dass die Religion in der heutigen westlichen Gesellschaft das tägliche Leben nicht dominiert. Muslime dagegen machen keinen Unterschied zwischen Religion und täglichem Leben; daher haben sie die Religion immer vor Augen. Sie glauben, dass das göttliche Gesetz, die Schari`a, sehr ernst zu nehmen ist. Aspekte, welche die Religion tangieren, werden deshalb immer noch als sehr wichtig erachtet.
7. Haben Islam und Christentum einen unterschiedlichen Ursprung?
Nein, zusammen mit dem Judentum gehen sie auf den Propheten und Patriarchen Abraham zurück. Ihre drei Propheten sind direkte Nachkommen seiner Söhne – Muhammad (a.s.) von seinem ältesten Sohn, Ismael, und Moses und Jesus von Isaak. Abraham gründete die Siedlung, die heute Mekka ist und errichtete die Ka’ba, in deren Richtung sich alle Muslime beim Gebet wenden.
8. Was ist die Ka’ba?
Die Ka’ba ist eine Gebetsstätte, die GOTT Abraham und Ismael vor mehr als 4000 Jahren zu errichten befahl. Das Gebäude wurde aus Steinen erbaut und zwar an einer Stelle, von der viele glauben, dass sie der gleiche Ort ist, an dem Adam ein Heiligtum erbaute. GOTT befahl Abraham die ganze Menschheit zum Besuch dieses Ortes aufzurufen. Wenn heutzutage Pilger dort hingehen rufen sie „Hier bin ich zu Deinen Diensten, o Herr" in Befolgung des Rufes von Abraham.
9. Wer ist Muhammad?
Muhammad (a.s.) wurde im Jahre 570 in Mekka geboren zu einer Zeit, als das Christentum noch nicht überall in Europa Fuß gefasst hatte. Da sein Vater vor seiner Geburt starb und auch seine Mutter bald danach ebenfalls verschied, wurde er von seinem Onkel, einem angesehenen Mitglied vom Stamme der „Quraisch" aufgezogen. Als er aufwuchs, wurde er für seine Wahrhaftigkeit, Großzügigkeit und Ehrlichkeit bekannt und war ein gesuchter Schiedsrichter bei Streitigkeiten. Historiker beschreiben ihn als ruhig und ausgewogen. Muhammad (a.s.) war tief religiös und verabscheute die Dekadenz der Gesellschaft seiner Zeit. Er machte es sich zu seiner Gewohnheit, sich von Zeit zu Zeit zur Meditation in die Höhle von Hira in der Nähe des Gipfels des Dschabal al-Nur, dem „Berg des Lichts" nahe Mekka zurückzuziehen.
10. Wie wurde er ein Prophet und Gesandter Gottes?
Im Alter von 40 Jahren, während er sich wieder einmal zur Meditation zurückgezogen hatte, erhielt Muhammad (a.s.) sein erste Offenbarung von GOTT durch den Engel Gabriel. Diese Offenbarung, die sich über einen Zeitraum von 23 Jahren erstreckte, ist der Koran.
Der Berg des Lichts wo Gabriel zum Propheten Muhammad kam.
Als er begann, die Worte, die er von Gabriel gehört hatte, vorzutragen und die ihm von GOTT offenbarte Wahrheit zu predigen, wurde er und die kleine Gruppe von Anhängern auf das bitterste verfolgt. Diese Verfolgung wurde so stark, dass GOTT ihnen im Jahre 622 befahl auszuwandern. Diese Auswanderung, die „Hidschra", von Mekka in das etwa 420 km nördlich gelegene Medina, wurde zum Beginn der islamischen Zeitrechnung.
Die Moschee des Propheten, Madinah,
der Dom zeigt den Platz seiner Wohnung und seines Grabes.
11. Wie hat die Ausbreitung des Islam das Weltgeschehen beeinflusst?
Einer der Gründe für die schnelle und friedliche Ausbreitung des Islams war die Schlichtheit seiner Lehren; Islam ruft auf zum Glauben an den Einen und Einzigen Anbetungswürdigen GOTT und fordert den Menschen immer wieder auf, seine Verstandeskraft und Beobachtungsgabe zu gebrauchen.
Taj Mahal, Indien. Hui Shen Mosschee, China, im 17. Jahrhundert gebaut.
In wenigen Jahren entstanden große Zivilisationen; Universitäten blühten auf, denn entsprechend den Lehren des Propheten (a.s.) ist „der Erwerb von Wissen eine Pflicht für jeden Muslim, Mann wie Frau". Das Zusammenfließen des Wissens von Ost und West, sowie neuen und alten Denkens führte zu großem Fortschritt in der Medizin, Mathematik, Physik, Astronomie, Geographie, Architektur, Kunst, Literatur und Geschichte. Viele bahnbrechende Konzepte wie Algebra, das arabische Zahlen- und Dezimalsystem und damit die Null, ohne die der Fortschritt in der Mathematik unvorstellbar wäre, wurden durch den Islam in das mittelalterliche Europa eingeführt. Komplexe Instrumente, die später die Entdeckungsfahrten der Europäer erst möglich machen sollten, wurden entwickelt. Dazu gehören das Astrolab, der Quadrant und gute Seekarten.
12. Was ist der Koran?
Der Koran ist die genaue Aufzeichnung der Worte GOTTES wie sie dem Propheten Muhammad (a.s.) durch den Engel Gabriel offenbart wurden. Muhammad (a.s.) behielt diese Worte in seinem Gedächtnis und diktierte sie den Schreibkundigen unter seinen Genossen in die Feder, die den Text noch zu seinen Lebzeiten überprüften. Auch lernten viele seiner Gefährten noch zu seinen Lebzeiten den Koran auswendig. Durch diese doppelte Überlieferung (schriftlich und mündlich) konnte gewährleistet werden, dass nicht ein einziges Wort der 114 Kapitel (Suren) über die Jahrhunderte verändert wurde. Damit ist der Koran in jeder Einzelheit der einmalige und wunderbare Text, der Muhammad (a.s.) vor 14 Jahrhunderten offenbart wurde.
Das Eröffnungskapitel des Qurans, die Fatiah, ist wichtig im Islamischen Gebet.
Es enthält die Wesenheit des Qurans und ist in jedem Gebet rezitiert.
13. Wovon handelt der Koran?
Der Koran , die letzte Offenbarung GOTTES, ist für jeden Muslim die erste Quelle des Glaubens und seiner Ausübung. Er behandelt alles, was uns als Menschen betrifft: Weisheit, Lehre, Gottesdienst und Gesetz. Das Grundthema ist jedoch das Verhältnis zwischen GOTT und Seinen Geschöpfen. Gleichzeitig gibt er uns Richtlinien für eine gerechte Gesellschaft, richtiges menschliches Verhalten und ein ausgewogenes Wirtschaftssystem.
14. Gibt es noch andere Quellen?
Ja, die Sunna, das Beispiel des Propheten (a.s.) ist die zweite Quelle der Glaubenslehre. Ein sogenannter Hadith ist ein zuverlässig überlieferter Bericht über etwas, was der Prophet (a.s.) sagte, tat oder billigte. Der Glaube an die Sunna ist Bestandteil des islamischen Glaubens.
15. Was sind die „fünf Säulen" des Islam?
Sie umrahmen das Leben des Muslims: Glaube, Gebet, Sorge für die Bedürftigen, Selbstreinigung und die Pilgerfahrt nach Mekka für die, die dazu in der Lage sind.
1. Glaube
Es gibt keine anbetungswürdige Gottheit außer dem einen GOTT und Muhammad ist Sein Gesandter. Dieses Glaubensbekenntnis wird „Schahada" genannt. In arabischer Sprache lautet der erste Teil „Lâ ilâha illa’Llah"‚es gibt keinen GOTT außer GOTT; ilâha (Gott) kann sich auf alles beziehen, das wir versucht sind an die Stelle GOTTES zu setzten: Wohlstand, Macht und ähnliches. Darauf folgt „illa’Llah": außer GOTT, den Ursprung allen Seins. Der zweite Teil der Schahada ist „Muhammadun rasulu’Llah": Muhammad ist der Gesandte GOTTES. Die Botschaft GOTTES wurde uns durch einen Menschen wie wir selbst überbracht.
2. Gebet
„Salat" ist die Bezeichnung für das fünfmal täglich zu verrichtende rituelle Pflichtgebet. Es stellt eine direkte Verbindung zwischen dem Betenden und GOTT her. Im Islam gibt es keine hierarchisch gegliederte Autorität und keine Priester. Das Gebet wird daher durch eine von den versammelten Gläubigen dazu bestimmte Person mit Korankenntnissen geleitet. Die 5 Pflichtgebete enthalten Verse aus dem Koran und werden in arabischer Sprache, der Sprache der Offenbarung, rezitiert. Für persönliche, ungebundene Bittgebete kann jede Sprache benutzt werden.
Gebete werden zur Zeit der Morgendämmerung, mittags, nachmittags, nach Sonnenuntergang und nach Einbruch der Nacht verrichtet und nehmen somit einen bestimmten Platz im Tagesablauf ein. Obwohl es vorzuziehen ist, das Gebet gemeinschaftlich in der Moschee zu verrichten, kann der Muslim dies auch für sich allein praktisch überall tun, z.B. in der freien Natur, im Büro, in der Fabrik oder Universität. Besucher der muslimischen Welt sind immer wieder erstaunt über die zentrale Rolle des Gebetes im täglichen Leben.
3. Zakat
Eine der wichtigsten Grundsätze des Islam ist, dass alle Dinge GOTT gehören und dass somit jeglicher Besitz den Menschen nur treuhänderisch überlassen ist. Das Wort „Zakat" bedeutet sowohl „Reinigung" als auch „Wachstum". Unser Besitz wird gereinigt, in dem wir einen Teil davon für Bedürftige abzweigen und dies führt, wie das Schneiden von Pflanzen, zur Vermeidung von Wildwuchs aber auch zu neuem Wachstum.
Jeder Muslim berechnet für sich seine Zakat. In den meisten Fällen sind 2,5% des Kapitals zu zahlen.
4. Fasten
Jedes Jahr im Monat Ramadan fasten die Muslime von der ersten Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang und enthalten sich des Essens, Trinkens und des Geschlechtsverkehrs. Wer krank, alt oder auf Reisen ist, sowie Schwangere und stillende Mütter dürfen das Fasten brechen und holen dies zu einer gleichen Anzahl von Tagen später im Jahr nach. Falls sie körperlich dazu nicht in der Lage sind, muss für jeden versäumten Tag eine bedürftige Person verköstigt werden. Kinder beginnen mit dem Fasten (wie auch das Pflichtgebet) mit Einsetzen der Pubertät, obwohl viele das schon früher tun.
Auch wenn Fasten als gesundheitsfördernd angesehen wird, wird es in erster Linie als ein Weg zur Selbstreinigung angesehen. Dadurch, dass man, wenn auch nur für eine kurze Zeit, auf die diesseitige Genüsse verzichtet, kann ein Fastender echtes Mitgefühl für Hungernde empfinden, und dadurch auch in seinem geistigen Leben wachsen.
5. Pilgerfahrt
Die jährliche Pilgerfahrt nach Mekka, die „Haddsch", ist nur für diejenigen eine bindende Verpflichtung, die dazu körperlich und finanziell in der Lage sind. Dennoch versammeln sich Jahr für Jahr etwa zwei Millionen Menschen aus allen Himmelsrichtungen in Mekka und schaffen damit eine Gelegenheit zum Treffen von Menschen aus verschiedenen Nationen.
Obwohl Mekka ständig voller Besucher ist, beginnt die eigentliche Pilgerfahrt im zwölften Monat des islamischen Jahres. Dieses wird nach den Mondphasen berechnet und nicht nach der Sonne, so dass die Pilgerfahrt wie auch die Fastenzeit manchmal in den Sommer und manchmal in den Winter fallen. Pilger tragen einfache Kleidungsstücke: Einfache Kleidungsstücke, die die gesellschaftlichen, kulturellen und nationalen Unterschiede aufheben und alle als Gleiche vor GOTT erscheinen lassen
Die Riten der Pilgerfahrt gehen auf Abraham (a.s.) zurück und schließen ein: das siebenmalige Umschreiten der Ka’ba sowie den siebenmaligen Lauf zwischen den beiden Hügeln Safa und Marwa, in Anlehnung an die Suche nach Wasser durch Hagar. Danach versammeln sich die Pilger auf der Ebene von Arafat zum gemeinsamen Gebet um GOTTES Vergebung. Dies wird häufig als eine Art Vorschau auf das jüngste Gericht angesehen.
In früheren Zeiten war die Haddsch ein anstrengendes Unterfangen. Heute versorgen staatliche Stellen die Millionen von Pilgern mit Wasser, modernen Verkehrsmitteln und einem ausgezeichneten Gesundheitsdienst.
Die Haddsch endet mit einem Fest, dem ‘Id-ul-Adhâ (Opferfest), das mit Gebeten und dem Austausch von Geschenken überall von den Muslimen gefeiert wird. Dieses Fest und das ‘Id-ul-Fitr, am Ende des Fastenmonats Ramadhan, sind die Hauptfeste im islamischen Kalender.
16. Toleriert der Islam andere Religionen?
Der Koran sagt: „GOTT verbietet euch nicht in Bezug auf jene, die euch nicht wegen eures Glaubens bekämpfen oder euch aus euren Häusern vertreiben, sie freundlich und gerecht zu behandeln; denn GOTT liebt die, die gerecht handeln". (Koran 60:8)
Es ist eine Eigenheit des islamischen Gesetzes, die Privilegien von Minderheiten zu schützen und das ist auch der Grund, warum es überall in der islamischen Welt nicht-islamische Gebetsstätten gibt. Es gibt in der Geschichte viele Beispiele für die Toleranz der Muslime gegenüber anderen Religionen. Als der Kalif Omar im Jahre 634 Jerusalem für den Islam einnahm, gewährte der Islam allen Religionsgemeinschaften in der Stadt freie Religionsausübung.
Das islamische Gesetz erlaubt nicht-islamischen Minderheiten die Einrichtung eigener Gerichte, die die Einhaltung ihrer eigenen Familiengesetzgebung überwachen.
17. Was halten die Muslime von Jesus?
Die Muslime achten und verehren Jesus (a.s.) und erwarten seine zweite Niederkunft. Sie halten ihn für einen der grössten Gottesgesandten an die Menschheit. Ein Muslim bezeichnet ihn nie nur als „Jesus", sondern fügt immer den Ausdruck „Friede sei mit ihm" hinzu. Der Koran bestätigt seine Jungfrauengeburt in einem mit „Maryam" (=Maria) überschriebenen Kapitel. Maria wird als die reinste Frau in der gesamten Schöpfung betrachtet. Der Koran beschreibt die Verkündung wie folgt:
„Und als die Engel sprachen: ‚O Maria, GOTT hat dich wahrlich auserwählt und rein gemacht und dich vor den Frauen in aller Welt auserwählt....O Maria, GOTT verkündet dir wahrlich die frohe Botschaft eines Wortes von Ihm. Sein Name soll sein Messias Jesus, Sohn der Maria, hochgeachtet in dieser Welt und im Jenseits und einer von jenen, die Gott nahe sind. Er wird in der Wiege zu den Menschen sprechen und im Mannesalter und einer der Gerechten sein.‘ Sie sagt: ‚Mein Herr, wie soll ich einen Sohn haben , wo doch kein Mann mich berührt hat?‘ Er sprach: ‘Solcherart ist GOTTES (Beschluss). Er erschafft was Er will. Wenn er eine Sache beschliesst, so sagt Er zu ihr ‚Sei‘ und sie ist es.‘" (Koran 3:42-47).
Jesus (a.s.) wurde wundersam geboren durch die gleiche Kraft, die Adam (a.s.) ohne Vater ins Sein rief. Wahrlich, Jesus ist vor GOTT gleich Adam. Er sprach: ‘Sei‘, und er war. (Koran 3:59)
Im Laufe seiner prophetischen Sendung vollbrachte Jesus (a.s.) viele Wunder. Der Koran berichtet uns, dass er sagte:
„Ich bin zu euch gekommen mit einem Zeichen von eurem Herrn. Ich werde wahrlich für euch aus Lehm etwas wie einen Vogel erschaffen und dann werde ich ihm (Leben) einhauchen und es wird ein Vogel sein mit GOTTES Ermächtigung. Und ich werde Blinde und Aussätzige heilen und die Toten lebendig machen mit GOTTES Ermächtigung." (Koran 3:49)
Weder Muhammad (a.s.) noch Jesus(a.s.) wollten die Grundlehre des Glaubens an den Einen GOTT ändern. Sie wollten sie nur bestätigen und erneuern. Im Koran wird berichtet, dass Jesus (a.s.) sagte, er sei gekommen um zu bestätigen, was von der Thora vor ihm da war und um den Menschen einiges von dem zu erlauben, was ihnen verboten war. (Koran 3:50)
Der Prophet Muhammad (a.s.) sagte:
„Wer glaubt, dass es keine Gottheit neben GOTT, allein und ohne Partner, gibt, Muhammad sein Gesandter und Jesus Diener und Gesandter GOTTES ist, Sein Wort eingehaucht in Maria und ein Geist aus ihm kommend und dass Paradies und Hölle wahr sind, wird von GOTT im Himmel empfangen werden. (Hadith in Buchari)
18. Warum ist für einen Muslim die Familie so wichtig?
Die Familie ist die Grundlage der islamischen Gesellschaft. Der durch stabile Familienbande geschaffene Friede und die Sicherheit haben einen hohen Stellenwert und werden als Voraussetzung für das geistige Wachsen ihrer Mitglieder angesehen. Durch die Großfamilie wird eine harmonische Sozialordnung geschaffen; Kinder werden sehr geschätzt und verlassen selten das Elternhaus vor ihrer Heirat.
19. Und muslimische Frauen?
Der Islam betrachtet eine Frau , ganz gleich ob verheiratet oder ledig, als ein vollberechtigtes Einzelwesen mit Recht und Verfügungsgewalt über ihren Besitz und Verdienst. Sie erhält das Brautgeld vom Bräutigam zur persönlichen Verfügung; anstatt den Namen ihres Ehemannes anzunehmen, behält sie den eigenen. Männer und Frauen sollen sich dezent und sittsam kleiden; die traditionelle Frauenkleidung in einigen islamischen Ländern ist, ähnlich den Volkstrachten, oft nur ein Ausdruck überkommener örtlicher Sitten.
20. Darf der Muslim mehrere Frauen haben?
Die Religion des Islam wurde für alle Zeiten und für jede Gesellschaftsform offenbart und muss daher auch sehr unterschiedliche gesellschaftliche Erfordernisse berücksichtigen. Umstände können die Ehe mit einer zweiten Frau erforderlich machen. Nach dem Koran wird dieses Recht nur unter der Bedingung gewährt, dass der Ehemann seine Frauen absolut gleich behandelt.
21. Entspricht die islamische Ehe der christlichen?
Eine islamische Eheschließung ist kein „Sakrament", sondern ein privatrechtlicher Vertrag, in den jeder der Partner Bedingungen einbringen kann. Hochzeitsbräuche sind daher von Land zu Land verschieden . Ehescheidungen kommen nicht allzu häufig vor, sind aber als letztes Mittel nicht verboten. Nach islamischem Recht kann ein muslimisches Mädchen nicht zu einer Ehe gegen ihren Willen gezwungen werden. Ihre Eltern können ihr nur junge Männer zur Ehe vorschlagen, die sie als geeignet ansehen.
22. Wie behandeln die Muslime die Alten?
In der islamischen Welt gibt es praktisch keine Altersheime. Die Mühe, sich um seine Eltern während ihres schwierigen Lebensabschnittes zu kümmern, gilt als Ehre und Segen; sie wird als eine Gelegenheit betrachtet, geistig und seelisch zu wachsen. GOTT verlangt von uns, dass wir nicht nur für unsere Eltern beten, sondern sie auch mit unbeschränktem Mitgefühl behandeln. Wir sollen uns daran erinnern, dass sie uns als hilflose Kinder selbstlos sich selbst vorzogen. Mütter werden besonders geehrt: Der Prophet (a.s.) lehrte, dass das Paradies zu Füssen der Mütter liegt. Die Eltern der Muslime werden im Alter barmherzig behandelt , mit der gleichen Güte und Selbstlosigkeit, die sie ihren Kindern gegenüber zeigten. Den Eltern gegenüber zu Diensten zu sein ist im Islam eine Pflicht, die nur dem Gebet nachsteht. Es gilt als verachtenswert, sich gereizt zu geben, wenn die Alten ohne eigene Schuld schwierig im Umgang werden.
23. Wie sehen die Muslime den Tod?
Wie Juden und Christen glauben die Muslime, dass das jetzige Leben nur eine Prüfung und Vorbereitung auf das Leben im Jenseits ist. Zu den islamischen Glaubensartikeln gehört auch der Glaube an den Jüngsten Tag, die Auferstehung sowie Himmel und Hölle. Wenn ein Muslim stirbt, wird er oder sie üblicherweise von einem Familienmitglied gewaschen, in ein sauberes weißes Tuch gewickelt und mit einem einfachen Gebet nach Möglichkeiten am gleichen Tage begraben. Muslime sehen das als letzten Dienst an ihrem Verwandten wie auch eine Erinnerung an ihr kurzes Erdendasein. Der Prophet (a.s.) lehrte, dass drei Dinge einem Menschen auch nach dem Tode helfen: Almosen, die er gegeben hat, Wissen, dass er weitergegeben hat und die Gebete eines rechtschaffenen Kindes für ihn.
24. Was sagt der Islam über den Krieg?
Wie das Christentum erlaubt der Islam den Kampf als Selbstverteidigung, zur Verteidigung der Religion oder für die aus ihrem Heim gewaltsam Vertriebenen . Es sind strikte Regeln für den Kampf festgelegt, darunter das Verbot, Zivilisten Schaden zuzufügen, Feldfrüchte, Bäume oder Nutztiere zu zerstören. Aus der Sicht der Muslime würde die Ungerechtigkeit in der Welt die Oberhand gewinnen, wenn gute Männer nicht bereit wären, ihr Leben für eine gerechte Sache aufs Spiel zu setzen. Krieg ist daher das letzte Mittel und unterliegt den strengen Regeln wie die das heilige Gesetz festlegt. Der Ausdruck Dschihad bedeutet wörtlich „Anstrengung" und Muslime glauben, dass es zwei Arten von Dschihad gibt. Der andere Dschihad ist der innere Kampf, den jeder gegen seine eigenen egoistischen Wünsche führt um inneren Frieden zu finden.
25. Gibt es Speisevorschriften?
Die islamischen Speisevorschriften sind wesentlich einfacher als die der Juden und Frühchristen. Sie verbieten den Muslimen den Genuss von Schweinefleisch und allen berauschenden Getränken. Der Prophet lehrte, dass „dein Körper ein Recht dir gegenüber hat". Der Verzehr guter und gehaltvoller Nahrung und eine gesunde Lebensweise werden als religiöse Verpflichtung angesehen.
26. Wie garantiert der Islam die Menschenrechte?
Gewissensfreiheit und Menschenwürde sind im Koran festgelegt:
„Es gibt keinen Zwang im Glauben" (Koran 2:256)
„Wir haben den Kindern Adams Würde verliehen." (Koran 17:70)
In einer islamischen Gesellschaft wird Leben und Eigentum als unantastbar angesehen und zwar unabhängig davon, ob jemand Muslim ist oder nicht. Rassismus ist für einen Muslim unvorstellbar, denn der Koran spricht auf folgende Weise von der Gleichheit aller Menschen:
„O ihr Menschen, Wir schufen euch aus Mann und Frau und machten euch zu Völkern und Stämmen, dass ihr einander kennt. Wahrlich, der Würdigste unter euch vor GOTT ist der Frömmste. GOTT ist allwissend, allkundig." (Koran 49:13)
Quelle: http://www.islam.ch
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