Einkauf & Souvenirs - Teppiche:
Das Angebot ist weit gefächert und stützt sich auf eine lange Handwerkstradition. Neben dem unvermeidlichen Touristenkitsch lassen sich daher auch sehr schöne, landestypische Andenken erwerben. Im Vordergrund stehen geknüpfte und gewebte Teppiche, die zumeist aus der Region des Sahel stammen. Eine Ausnahme bilden die dicken Nomadenteppiche mit ihren geometrischen Mustern; sie haben ihre Heimat in den Oasen des Djerid, werden aber auch auf Djerba gefertigt und angeboten. Detaillierte Auskünfte erteilen die Verkaufsstellen der ONAT (Organisation Nationale d’Artisanat Tunisien), die streng über die Einhaltung der Qualitätsnormen wachen und eine Liste mit Richtpreisen bereithalten. Wer direkt bei der ONAT kauft, geht kein Risiko ein (Festpreise), ist aber in der Auswahl beschränkt. Bei 30 % Anzahlung übernehmen die Teppichgeschäfte die Versendung per Nachnahme nach Europa, wo allerdings nochmals 25 % Zoll zu zahlen sind. Dazu muß die Kaufquittung vorgelegt werden.
Einkaufen & Souvenirs - Silberschmuck, Keramik & Mineralien:
Sehr reichhaltig ist auch das Angebot an Silberschmuck im Berberstil, insbesondere Armreifen, Ketten, Broschen und Haarklammern; alte Stücke sind jedoch selten und nicht immer so alt, wie sie aussehen. Vielfältig ist auch die Keramik, die in Nabeul und in Guellala auf Djerba ihre Zentren hat, jedoch in allen Touristenorten vertrieben wird.
Im Gebiet des Chott el Djerid werden »Sandrosen« (Roses de sable) angeboten, zu bizarren kristallinen Strukturen geformte Gipsausblühungen, die aber sehr zerbrechlich sind. Im Gebiet des Phosphatabbaus lassen sich zudem schöne Mineralien und Versteinerungen erwerben. Aber auch hier muß man sich vor Fälschungen (Umfärben) in acht nehmen.
Feilschen - »Kräftespiel«:
Im arabischen Raum ist das Handeln wesentlicher Bestandteil eines jeden Kaufs. Sieht man einmal von Produkten mit fixierten Preisen ab (etwa Grundnahrungsmittel, Fahrkarten oder Briefmarken), unterliegt die Preisgestaltung allein dem »Kräftespiel« zwischen Käufer und Verkäufer, das nach ganz bestimmten Regeln wie ein Ritual abläuft.
Feilschen - Verkaufsgespräch:
Die Tasse Tee, das Lob des Heimatlandes, ein kleines Kompliment, sie sind Teil der Klaviatur, auf der ein Verkäufer virtuos zu spielen weiß, vor allem dann, wenn ihm ein Tourist gegenübersitzt. Man sollte sich als Käufer klar darüber sein, daß die ausgesuchte, in unserem Geschäftsleben kaum anzutreffende Freundlichkeit des Verkäufers sehr geschickte Verkaufspsychologie ist und daher die Schmeicheleien nicht zu wörtlich nehmen. Ziel des Verkäufers ist es, unabhängig vom tatsächlichen Wert, einen maximalen Kaufpreis zu erzielen; Ziel des Käufers, die Schwelle zu erreichen, wo der Händler auf keinen Fall mehr am Verkauf interessiert ist. Das Verkaufsgespräch kann durchaus zu einer bühnenreifen Aufführung ausarten, angereichert mit Freundschaftsbekundungen, dem Willen, sich für den Fremden zu ruinieren und der fast tränenerstickten Klage über die hungrigen Münder zu Hause.
Feilschen - Handelsspielraum:
Über den Handelsspielraum lassen sich kaum verbindliche Angaben machen. Grundsätzlich ist er in Touristengeschäften größer als in kleinen Läden, kann aber wegen der vielen Fremden, die stark überhöhte Preise zahlen, nur selten ausgeschöpft werden. Als grobe Richtlinie für einen reellen Preis können ein Drittel bis die Hälfte des ursprünglich geforderten Preises gelten. Beim Erwerb kostbarer Stücke sollte man keineswegs sofort kaufen, selbst wenn der Nachlaß großzügig erscheint und der Käufer noch so jammert. Tatsächlich steigt derjenige in seinem Ansehen, der wiederkommt und sich zwischendurch einen Marktüberblick verschafft. Beim nächsten Mal wird man wie ein alter Freund begrüßt und der Preis ist schon wieder ein Stück gesunken, weiß der Verkäufer nun doch genau, das er sich mit seiner Preisgestaltung in einem realistischen Rahmen bewegen muß, um das Geschäft nicht an seine Konkurrenten zu verlieren.
Feilschen - »Marktforschung«:
Eine gute Gelegenheit zur Marktforschung bieten die staatlichen ONAT-Niederlassungen mit ihren reellen und fixen Preisen. Beim Feilschen sollte man nie den Anfangspreis nennen, wie es Verkäufer von Touristen gern verlangen, kann man sich damit doch leicht den Weg zum weiteren Handeln verbauen, denn der einmal genannte Preis kann nicht mehr nach unten korrigiert werden. Es ist auch nicht ratsam, zu großes Interesse an einem bestimmten Stück zu bekunden, da dies den Preis ungünstig beeinflußt.
Trotz allem wird es kaum ausbleiben, daß der Tourist hier und da übervorteilt wird. Das Wort Betrug ist hierfür nicht ganz zutreffend, da es ja dem Geschick des Käufers überlassen ist, den richtigen Preis herauszufinden. Um sich später nicht zu ärgern, sollte man sich angewöhnen, den Wert als Maßstab zugrundezulegen, den das Produkt für einen selbst verkörpert.
Fotografieren:
Beim Fotografieren von Menschen sollte man sich immer vor Augen führen, daß man in einem islamischen Land zu Gast ist, wo das Abbild des Menschen traditionsgemäß mit einem Tabu belegt ist. Insbesondere gilt dies für die Aufnahme von Frauen. Nach Möglichkeit sollte man bei der Ablichtung von Menschen vorher um Erlaubnis bitten und notfalls auch einmal auf ein Foto verzichten können. Bei Folkloreveranstaltungen und auf viel besuchten Märkten ist das Fotografieren hingegen meist problemlos möglich. Zum Fotografieren in Museen muß man vor Ort ein gesondertes Ticket lösen, darf aber auch dann nur ohne Blitz und Stativ fotografieren.
Fremdenführer:
Die Vielzahl der Touristen bringt es mit sich, daß das Fremdenführergewerbe unter allen Berufen des Landes die wohl größte Zuwachsrate aufweist. Die Qualitätsunterschiede sind allerdings gewaltig. Da das Gelingen einer organisierten Rundfahrt ganz wesentlich vom Fremdenführer abhängt, sollte man vor Buchung einer derartigen Fahrt andere Hotelgäste nach ihren Erfahrungen befragen. Selbst unter den Profis gibt es nämlich genug Führer, die ihre Hauptaufgabe darin sehen, die Touristen in Souvenirläden zu schleppen, um ihre Kommission zu kassieren. Aber es gibt auch viele, die es verstehen, der Fahrt Leben einzuhauchen und den Reisenden durch die Fülle interessanter Details das Land nahezubringen und so den Ausflug zu einem unvergeßlichen Erlebnis machen.
Staatliche Fremdenführer und »Amateure«:
An größeren Sehenswürdigkeiten bieten sich häufig staatliche Fremdenführer an, die sich durch einen entsprechenden Ausweis legitimieren können. Ihr Wissen ist in der Regel außerordentlich detailliert, Probleme gibt es allerdings zuweilen mit der Sprache, zumal nur wenige Deutsch sprechen. Wer Französisch beherrscht, hat eine größere Auswahl. Neben diesen professionellen Führern tummelt sich ein ganzes Heer von »Amateuren«, meist Kinder und Jugendliche, die sich mit allerlei Tricks um den Reisenden bemühen. Man sollte sich auf keinen Fall auf das Angebot eines unentgeltlichen Freundschaftsdienstes einlassen, der Weg endet unausweichlich in einem Souvenirladen, für den der »Führer« als Schlepper arbeitet. Auch bei Kindern, die sich z. B. als Führer durch die Bergdörfer im Dahar anbieten, handle man den Preis vorher aus, um später vor unliebsamen Überraschungen sicher zu sein.
Trinkgeld:
Trinkgeld ist in Tunesien im Dienstleistungsbereich üblich. Insbesondere erwarten Fremdenführer, Kellner besserer Restaurants und Zimmerpersonal eine zusätzliche Entlohnung, die für sie eine wichtige Einnahmequelle darstellt. Aber auch kleine Gefälligkeiten sollte man honorieren. Bei Taxifahrten runde man den auf dem Taxameter angezeigten Betrag auf, es sei denn, man hat vorher einen festen Preis ausgehandelt. Bei ganztägigen Ausflugsfahrten hingegen wird ein zusätzliches Trinkgeld erwartet, und es versteht sich von selbst, daß man den Fahrer anläßlich der Pausen ebenfalls zum Essen einlädt. Im Gepäck haben sollte man kleine Geschenke wie Kugelschreiber, Solarrechner, gute Seife und für die Männer eventuell amerikanische Zigaretten.
Verhaltensregeln - Tradition & Privatsphäre:
Der Reisende sollte sich immer wieder vor Augen führen, daß er sich als Gast in einem islamischen Land befindet, das hinsichtlich seiner Gewohnheiten, vor allem aber bezüglich der Sitten erheblich von Westeuropa abweicht. Leider ist zu beobachten, daß viele Touristen, sei es aus Unwissenheit, sei es aus Gleichgültigkeit, diese islamischen Traditionen missachten und sich dann noch über die Zurückhaltung oder Aufdringlichkeit der Einheimischen beschweren. Daß die Moscheen für Fremde geschlossen wurden, ist allein diesem Fehlverhalten zuzuschreiben. Es sei auf dezente Kleidung außerhalb der Hotelanlagen hingewiesen.
Es ist streng darauf zu achten, die Privatsphäre der Wohnhäuser nicht zu verletzen. Selbstverständlich bedarf auch das Betreten des Gartens, der auf Djerba nur durch einen Erdwall markiert wird, der ausdrücklichen Genehmigung des Besitzers.
Verhaltensregeln - Religion & Alkohol:
Besondere Zurückhaltung sollte sich der Tourist während des Fastenmonats Ramadan auferlegen, wenn die Atmosphäre ohnehin recht angespannt ist. Selbst das Essen und Trinken in der Öffentlichkeit sollte man dann tagsüber unterlassen.
Darüber hinaus sollte man sich den Genuß von Alkohol grundsätzlich nur dort gönnen, wo er serviert wird und keinesfalls einen Tunesier zu einem alkoholischen Getränk verleiten. Trunkenheit in der Öffentlichkeit ist immer noch streng verpönt.
Quelle: http://www.yahoo.de
LG NICOLE * نيكول *