Tunis:
Die etwa 1 Mio. Einwohner zählende, an der gleichnamigen Meeresbucht gelegene Hauptstadt des Landes ist nicht nur das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Tunesiens, sondern besitzt mit seinen Baudenkmälern, seinem Museum von Weltrang und der guterhaltenen Medina einige der überragenden Sehenswürdigkeiten des Maghreb.
Die Innenstadt von Tunis erstreckt sich zwischen der flachen, nur 1-2 m tiefen, ca. 50 km 2 großen Meeresbucht El Bahira (Lac de Tunis) im Osten und dem im Sommer fast völlig ausgetrockneten Sebkhet Sedjoumi im Westen. Historischer Kern ist die Medina (Altstadt) mit den anschließenden alten Vorstädten Bab Souika (nördlich) und Bab el Djazira (südlich), modernes Geschäftszentrum die unmittelbar östlich beginnende Neustadt, die bis zum an der Meeresbucht gelegenen Hafen- und Gewerbegebiet reicht.
Die Medina von Tunis ist mit einer Ausdehnung von ca. 1500 m × 800 m die größte und zugleich neben der von Kairouan auch die besterhaltene Altstadt des Landes. Sie wurde im 9./10. Jh. von den Aghlabiden angelegt und von den Hafsiden ab dem 13. Jh. gründlich umgestaltet; u. a. zogen sie einen inneren Mauergürtel um die eigentliche Medina und einen äußeren um die Vorstädte Bab Souika und Bab el Djazira. Unter den Türken entstanden zahlreiche Neubauten, vor allem im 17. und 18. Jh. Die Franzosen ließen die Mauern bis auf einige Stadttore abreißen, beeinträchtigten die Bausubstanz ansonsten aber kaum. Nach der Unabhängigkeit wurden die Kasbah und einige verfallende Viertel, z. B. das der Juden, geschleift. Heute ist die Medina überwiegend das Wohngebiet ärmerer Leute, auch wenn umfangreiche Restaurierungsarbeiten, besonders seit 1974/75, ihr etwas von ihrem alten Glanz zurückgegeben haben. Es soll hier insgesamt ca. 700 historisch bedeutsame Bauten - darunter repräsentative Stadtpalais - geben, von denen die meisten allerdings von außen unscheinbar wirken und nicht zugänglich sind.
Etwa 3 km westlich des Stadtzentrums von Tunis liegt der elegante Villenvorort Bardo, der um einen 1420 von den Hafsiden gegründeten und von den türkischen Beys vor allem im 19. Jh. ausgebauten Palastbezirk entstand. Der ehemalige Harem der Bey-Residenz beherbergt heute das Bardo-Museum, das vor allem wegen seiner einzigartigen Sammlung römischer Mosaiken neben dem Nationalmuseum von Kairo das bedeutendste Museum Nordafrikas ist und damit zweifellos eine Sehenswürdigkeit von Weltrang. Es bietet einen hervorragenden Überblick über tunesische Geschichte und Kultur und sollte deshalb von jedem Tunesienreisenden besucht werden
Quelle: http://www.yahoo.de
LG NICOLE * نيكول *