Monastir:
Die ruhige, 20 km südlich von Sousse auf einem felsigen Kap am Meer gelegene Provinzhauptstadt ist heute eines der beliebtesten Urlaubszentren in Tunesien. Über viele Kilometer ziehen sich die Hotelanlagen nördlich der Stadt entlang der sandigen Küste, liegen leider jedoch teilweise im Lärmpegel des ebenfalls hier angesiedelten Flughafens.
Kern von Monastir ist die großenteils ummauerte Medina, an die im Südosten die kleine Neustadt anschließt. Auf dem schmalen Streifen zwischen Medina und Meer erhebt sich das Ribat, es folgt in nordöstlicher Richtung die Uferpromenade am Strand, dem kleine Inseln vorgelagert sind. Westlich des Ribat liegt ein ausgedehnter Friedhof mit dem Bourguiba-Mausoleum, bevor außerhalb (Richtung Sousse) bei Skanes die Haupthotelzone beginnt.
Eine Besichtigung von Monastir sollte bei dem zwischen Uferstraße und Medina gelegenen, ausgezeichnet erhaltenen Ribat beginnen, der herausragenden Sehenswürdigkeit der Stadt, die zusammen mit der vergleichbaren Anlage in Sousse als wohl bedeutendster Profanbau des islamischen Nordafrika bezeichnet werden kann. Die »Klosterfestung« ist allerdings weniger klar gegliedert als ihre kleinere Schwester in Sousse, da der ursprüngliche, relativ bescheidene Bau von 796/97 im 9. Jh. nach Süden sowie im 11. Jh. nach Norden hin stark erweitert wurde und außerdem zwischen dem 16. und dem 19. Jh. einige Anbauten im Norden, Osten und Westen erhielt. Noch die Franzosen nutzten das Ribat als Kaserne, 1917/18 auch als Lager für weißrussische Flüchtlinge. Restaurierungsarbeiten fanden während des Ersten Weltkrieges und sehr gründlich in den 70er Jahren statt. Man betritt den imposanten Bau an der zur Medina hin gelegenen Südwestseite und gelangt in den Innenhof, der von zweistöckigen Gebäuden mit den Wohnzellen der »Rittermönche« umgeben wird. Rechter Hand bei der Treppe befindet sich im Obergeschoß der ehemalige Gebetssaal, der noch vom ursprünglichen Bau stammt. Heute ist hier ein kleines Museum untergebracht. Die sehenswerte Sammlung islamischen Kunsthandwerks zeigt als Attraktionen Münzen aus dem 11. und 12. Jh. und herrlich gestaltete Koranhandschriften aus dem 8.-12. Jh. Hinter dem ersten Hof (Tordurchgang) folgt ein zweiter, kleinerer mit dem für Ribats einzigartigen Frauengebetssaal. Über dem Ribat erhebt sich im Osten der dreigeschossige Rundturm (Nador) von 796, der sich besteigen läßt und eine hervorragende Aussicht bietet.
Quelle: http://www.yahoo.de
LG NICOLE * نيكول *