Mahdia:
Mahdia ist das Wirtschaftszentrum des südlichen Sahel von Sousse mit Olivenöl- und Seifenherstellung, Getreide-, Obst- und Gemüseverarbeitung sowie Seiden- und Wollweberei, vor allem aber der größte Fischereihafen des Landes: Etwa 500 Boote landen hier ca. ein Drittel des tunesischen Fangertrages an, der in einem knappen Dutzend Konservenfabriken verarbeitet wird. Nördlich der Stadt entstehen immer neue Ferienhotels - im Vergleich zu den Touristenhochburgen ist der Ort bislang jedoch kaum erschlossen. Die malerische, landschaftlich überaus reizvoll gelegene Medina mit ihren imposanten Festungsbauten und der herrliche, noch nicht überlaufene Sandstrand machen einen Besuch sehr lohnend.
Die gewaltige Torburg Skifa el Kahla (Dunkler Vorhof) entstand 1554 bei dem Wiederaufbau Mahdias nach der Zerstörung durch die Spanier auf Fundamenten des 12. Jh. Als damals einziger Landzugang der Stadt war sie dank ihrer bis 10,8 m starken Mauern und des 44 m langen Torweges uneinnehmbar. Jenseits des Tores beginnt die verwinkelte Medina, die vor allem im Bereich der Souks recht malerisch wirkt, an den Rändern aber z.T. stark verfallen ist.
Der ehrwürdigste Bau der Stadt ist die Große Moschee (Mosquée Obeidite). Sie entstand 916-21 als erste fatimidische Moschee des Landes nach dem Schema der Kairouaner Sidi Oqba, um dann selbst wiederum als Vorbild für die fatimidischen Moscheen in Kairo zu dienen. Nach mehreren Umbauten wurde sie 1554 beim Abzug der Spanier weitgehend zerstört und erst im 18. Jh. durch einen provisorischen Bau ersetzt. 1960 riß man diesen ab, um zwischen 1961 und 1965 nach Originalplänen die ursprüngliche fatimidische Moschee zu rekonstruieren, die mit ihren strengen und einfachen Formen, dem monumentalen Eingangstor und dem Fehlen von Minaretten eher den Charakter einer Festung hat (nur die Vorhalle ist noch original). Das Resultat kann als durchaus gelungen bezeichnet werden. Außerhalb der Gebetsstunden kann man den 42 m x 50 m großen Hof betreten, von dem sieben Türen in den neunschiffigen Gebetssaal führen.
Den höchsten Punkt der Halbinsel nimmt die mächtige Festung Bordj el Kebir (auch Bordj en Ras) ein, deren Besichtigung vor allem wegen des großartigen Blicks von den Mauern lohnt. Sie entstand Anfang des 16. Jh. als quadratischer Bau auf den Fundamenten des fatimidischen Thronfolgerpalastes, wurde 1595 von den Türken beträchtlich erweitert und in jüngster Zeit restauriert. Ein unterirdischer, heute verschütteter Gang verband die Anlage einst mit dem Hafen.
Quelle: http://www.yahoo.de
LG NICOLE * نيكول *