Hammamet:
Der kleine Fischerhafen, einer der beliebtesten Badeorte Tunesiens, liegt im Schatten einer malerischen Medina an einer weitgeschwungenen, landschaftlich überaus reizvollen, von zwei kilometerlangen Sandstränden gesäumten Bucht des gleichnamigen Golfes. Günstige Ausflugsmöglichkeiten (Tunis, Sousse, Kairouan) und ein vielfältiges Unterhaltungsangebot (Restaurants, Diskotheken, Nachtclubs, umfassende Sportmöglichkeiten) machen das Städtchen zum idealen Urlaubsziel für denjenigen, der touristischen »Rummel« nicht scheut. Wer allerdings Ruhe und Abgeschiedenheit bevorzugt und in Massen auftretenden Landsleuten im Ausland lieber aus dem Weg geht, wird das »Mallorca Tunesiens« wohl besser meiden.
In der Antike bestand hier die bescheidene Römersiedlung Pupput, von der nur geringe Reste erhalten sind. Bis zum 13. Jh., als eine Festung gegründet wurde, liegt dann die weitere Geschichte des Ortes im dunkeln. Das Städtchen selbst entstand wohl erst im 15. Jh., diente zeitweise als Seeräuberstützpunkt und geriet auch kurzfristig in spanische Hand, erreichte aber nie eine größere Bedeutung. In der Protektoratszeit lag hier eine kleine Garnison der französischen Fremdenlegion, dennoch blieb Hammamet von den Kämpfen des Zweiten Weltkriegs fast völlig verschont.
Der Aufstieg zum Touristenziel begann schon um die Wende zum 20. Jahrhundert, als französische und andere ausländische Künstler den malerischen Ort für sich entdeckten. Im Laufe der Zeit statteten u. a. Paul Klee, August Macke, Gustave Flaubert, Guy de Maupassant, André Gide und Oscar Wilde dem Hafenort einen Besuch ab. Nach dem Ersten Weltkrieg ließen sich hier wohlhabende Ausländer - überwiegend Engländer, Amerikaner und Franzosen - stattliche Villen errichten, von denen einige erhalten geblieben sind. Lange Zeit war Hammamet eine Art Geheimtip, bis ab Ende der 60er Jahre der nun auch auf Tunesien übergreifende Massentourismus einen wahren Bauboom über das Städtchen hereinbrechen ließ, der bis heute anhält. Mehr als in anderen tunesischen Orten wurde dabei allerdings auf aufgelockerte, traditionellen Vorbildern folgende und in die Landschaft integrierte Bauweise Wert gelegt, so daß Hammamet weitgehend von monströsen Betonkästen verschont blieb.
Quelle: http://www.yahoo.de
LG NICOLE * نيكول *